Treffen der Selbsthilfegruppenleiter, deren Helfer, aktive Aphasiker und Therapeuten vom 17. – 19. Oktober 2024 in Neuendettelsau
Wie jedes Jahr im Herbst trafen sich am 17. Oktober 2024 die Bayerischen Selbsthilfegruppenleiter, deren Helfer, aktive Aphasiker und Therapeuten im Hotel „Sonne“ in Neuendettelsau zum Austausch Ihrer Erfahrungen.
Zu der dreitägigen Veranstaltung mit anschließender Mitgliederversammlung, waren 41 Mitglieder und zwei Gäste des Aphasie Landesverband Bayern zu Vorträgen, Workshops, Diskussionen und gegenseitigem Kennenlernen zusammengekommen.
Schon am Donnerstagabend fanden sich viele alte und neue Mitglieder aus allen Bereichen von Bayern ein. Aus Bad Tölz, aus Würzburg, Amberg oder Rothenburg freuten sich etliche Aphasiker und Angehörige, sich wieder einmal zu sehen und genossen der Abend bei einem Gespräch.
Am Freitag um 09:00 Uhr begann Thomas Loch mit seinem Vortrag über das Jahr 2024, über die Vorstandsarbeit und die Zukunft des Bayerischen Landesverbandes. Und er stellte provokativ die Frage: „Brauchen wir Aphasiker überhaupt einen Bayerischen Landesvorstand?“
Gegen 10:30 Uhr hörten die Teilnehmer Kathrin Leicht von NEOLEXON zu, wie sie ein digitales Therapiematerial vorstellte. Man lernt damit von einfach bis schwer wieder Sprechen, Hören, Lesen und Schreiben, alles zusammen mit seinem Logopäden. Gerade dass miteinander zwischen NEOLEXON – Logopäden – Aphasiker machen diese Art von Therapie richtig stark. Frau Leicht beschrieb, wie das digitale Therapiematerial von allen gesetzlichen Krankenkassenzwischenzeitlich bezahlt wird.
Der große Vorteil, der bei dieser Art der Therapie entsteht, ist, dass der Aphasiker auch neben seiner Zeit, die er bei seinem Logopäden zur Verfügung hat, mit dem digitalem Therapiematerial zu Hause üben kann und das beide (Logopäde und Aphasiker) vom Therapieerfolg profitieren.
Ein sogenanntes Win – Win – Win – System. https://neolexon.de/
Nach dem sehr guten gemeinsamen Mittagessen im Hotel, war der Nachmittag für die Aphasikerin und freischaffende Künstlerin Samira Klaho reserviert.
Zunächst hielt Samira Klaho, die schon am Vorabend angereist war, um die Mitglieder besser kennen zu lernen, einen Vortrag, indem sie den Teilnehmern, über sich selbst, über Ihre Aphasie und über Ihren Kampf gegen die Aphasie erzählte.
„Ich habe mir die Aufgabe gestellt, über Aphasie zu informieren, Verständnis zu schaffen und Vorurteile abzubauen.“ (Zitat Samira Klaho, www.samira-klaho.de/vita/)
Neben dem eigenen Beispiel schaffte Sie es auch anhand anderer Beispiele von Aphasikern, die Teilnehmer zu motivieren und allen darzustellen, dass es sich lohnt, gegen Aphasie zu kämpfen.
Anhand eines Spieles, bei denen sich zwei Personen gegenübersitzen, sich tief in die Augen blicken und eine Person, ohne den Blickkontakt zu ändern, die andere Person skizzierte, sorgte Sie für Humor.
Danach lud Sie die ganze Gruppe ein, in drei Gruppen aufgeteilt, mit Wasserfarben „ihren Lebendbaum“ zu malen. Während die Bilder trockneten, durfte jeder einen Wunsch aufschreiben. Diese Wünsche wurden zum Schluss an der „Lebensbaum“ gehängt.
Der Baum und die Wünsche sollten weiterwachsen.
Schon war es wieder Abend und die Teilnehmer konnten noch in tollen Gesprächen der Tag passieren lassen.
Nach dem Frühstück trafen sich die Teilnehmer um 09:00 Uhr um sich die neusten Videos des Aphasie Landesverband Bayern anzusehen.
Thomas Loch zeigte, wie man ganz einfach über unsere Webseite www.aphasie-bayern.de/node/188# die Videos runterladen und ansehen kann. Eine andere Möglichkeit die verschiedenen „Aphasie People – Filme“ anzuschauen ist über YouTube, Kanal @aphasielandesverband2816.
Insgesamt wurden die „Aphasie People Filme – Andreas – Dominik – Frederike – und Aphasie Zentren Bayern“ gezeigt.
Nach einer kurzen Pause moderierte die Trainerin Veronika Balázs in einem Workshop in verschiedenen Gruppen, die Fragestellungen – „Was möchte der Vorstand? – Was möchten die Mitglieder?“
Es ergaben sich daraus sehr interessante Ergebnisse, die letztendlich auch mit zur gemeinsamen Vorstandwahl führten.
Den Abschluss am Nachmittag hatten Jürgen Rudolph und Klaus Feldmeier, die ihre neue Selbsthilfegruppe in München vorstellten.
Es handelt sich um mAks – München Aphasiker Kultur Selbsthilfe, eine Gruppe in Entstehung und Aufbau, die verschiedene Freizeitaktivitäten unternehmen und in München das Stadtleben, die Kultur und Veranstaltungen mit Aphasikern erleben wollen.
Man kann alles über den mAks unter www.muenchen-aphasiker-kultur.de nachlesen und für Veranstaltungen online Plätze reservieren. Wie? Ganz einfach – unter der Webseite www.muenchen-aphasiker-kultur.de/events/liste suchen und z.B. unter Reservierung Jetzt klicken.
Am Abend saßen alle Teilnehmer noch zusammen und bereiteten sich schon für die Mitgliederversammlung am nächsten Tag vor.